Projektbeschreibung

Projekthintergrund und Ziele

Hintergrund und Problemstellung

Bunt blühende Wiesen waren bis vor einigen Jahrzehnten die Hauptnahrungsquelle für Blüten besuchende Insekten wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. Eine immer intensivere und häufigere Nutzung des Grünlands gibt inzwischen jedoch den meisten Blühpflanzen keine Gelegenheit mehr zur Blüte und zur Reproduktion. Infolge verarmen diese Grünlandbestände stark.

Und so ist das Nahrungsangebot nach der Blüte von Obst Löwenzahn und Raps ab Anfang Juni oft so gering, dass sich die Blüten besuchenden Insekten nicht mehr ausreichend ernähren können. Da heute der erste Schnitt Anfang Mai und damit viel früher als noch vor wenigen Jahrzehnten erfolgt, bricht die Nahrungsversorgung der Blüten besuchenden Insekten oft in ganzen Regionen innerhalb weniger Tage zusammen; die Mehrzahl typischer Grünland-Pflanzenarten kommen nicht mehr zur Blüte.

Für das Allgäu wiegt diese Situation um so schwerer, da hier in weiten Teilen fast ausschließlich Grünland zur Silage-Gewinnung für die Milchviehhaltung und die Käseproduktion bewirtschaftet wird. Das vorhandene Grünland wird intensiv mit hohen Düngergaben und als Vielschnittsilage-Grünland bewirtschaftet, so dass es kaum noch ein Nahrungsangebot für Blüten besuchende Insekten bietet.

Umsetzung

Um die verlorengegangenen Arten der blühenden Heuwiesen wieder zu etablieren, ist es nötig auf den artenverarmten Flächen Aufwertungsmaßnahmen durchzuführen und den Erfolg der Maßnahmen über ein Monitoring zu dokumentieren.

Konkret werden vier verschiedene Methoden der Grünlandaufwertung getestet und mit einander verglichen. Der Erfolg der Heuwiesen-Etablierung als Lebensraum für Blüten besuchende Insekten wird durch Vorkommen der mobilen Insektengruppe der Tagfalter bewertet. Die Ergebnisse der Projekts sollen publiziert und unter Landwirten im Allgäu (und im weiteren Voralpenraum) verbreitet werden.

Methoden

Der Versuch findet auf einer Fläche von 3,3 ha Grünland statt, welches in den letzten Jahren intensiv bewirtschaftet wurde mit 6 Mähintervallen pro Jahr plus Düngergabe.

Auf dieser Fläche werden ab Frühjahr 2018 vier Methoden der Grünlandaufwertung exemplarisch durchgeführt. Die verschiedenen Segmente sind unten genauer beschrieben. Die Behandlung reicht von einem Umbruchanteil von 15% bis 100%. An diesen Stellen wurde folgende Saatgutmischung des Herstellers Rieger-Hofmann eingesät: Zertifizierte Mischung Frischwiese/Fettwiese mit 50% Gräseranteil und 50% Blumenanteil.

Pflegeschnitte des Altbestandes im Jahr 2018 werden nach Bedarf durchgeführt, grundsätzlich sind drei Mahdtermine für die eine Hälfte der Fläche und zwei Termine für die andere Hälfte vorgesehen.

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